Hofstraße 19

Hofstr. 19

Der Kern des unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhauses stammt aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.


Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts befand sich in dem Haus die Gaststätte von Christian Ley (später Krumm/ Dresbach). Im Jahre 1913 wurde das Gebäude, welches teilweise mit einem Tonnengewölbekeller versehen ist, im nord-westlichen Teil umgebaut und verlängert.


Im Erdgeschoss war ein Kolonialladen untergebracht und die Gaststätte wurde erweitert. Der im südlichen Bereich befindliche Saalanbau mit Bühne entstand ebenfalls in den Jahren 1913/1914 und wurde für Tanzveranstaltungen genutzt. Während des 2. Weltkrieges (1939-1945) wurde der Saal ab 1940 bis Mitte 1944 als Kriegsgefangenenlager bzw. Fremdarbeiterlager für französische Kriegsgefangene benutzt. 1944 wurde die Kreissparkasse Köln teilweise in den Saal ausgegliedert. Anschließend diente dieser als Notquartier für Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten.


Gastwirtschaft und Kolonialwarengeschäft bestanden bis Anfang der 1970er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Danach war das Anwesen bis zur Übernahme durch die Familie Wasser im Jahre 2001 vermietet. In den folgenden Jahren erfolgte die Komplettsanierung unter ökologischen Gesichtspunkten (u. a. Verwendung von Lehmprodukten) mit einem Rückbau auf die Kerngröße. Erwerb durch Familie Bergs im Jahr 2014.

Die Vergangenheit des Gebäudekomplexes erzählt einerseits von einer baugeschichtlich bedeutsamen Siedlungsform im ländlichen Raum und andererseits von einer geschichtlich bedeutsamen Entwicklung für die Arbeits- und Produktionsverhältnisse in einer kleinen ländlichen Ortschaft. Ferner werden hier die Lebensverhältnisse des 19. Jh. (Warenversorgung der Ortseinwohner durch Kolonialwarengeschäft = „Tante-Emma-Laden“, Gaststätte mit Freizeitversorgung durch Tanzsaal mit elektrischem Klavier, verbunden mit landwirtschaftlichem Nebenerwerb) anschaulich und (mit)erlebbar gemacht.